Freitag, 3. September 2010

Mein erster Triathlon

So recht weiß ich eigentlich nicht wo ich anfangen soll aber ich werde jetzt einfach mal drauf losschreiben. Schon recht lange im Voraus entschied ich mich an einem Triathlon teilzunehmen. Grund dafür war / ist, dass ich keine Marathons mehr laufen „mag“. Dies resultiert aus Angst vor gesundheitlichen Schäden und der intensiven Vorbereitung. Ich kann nicht – wie manch anderer – einfach mal schnell 42,194 Kilometer in einer guten Zeit laufen. Ich denke, dass die Distanzen beim Triathlon doch angenehmer sind und die verschiedenen Disziplinen dem Körper auch besser bekommen als diese Dauerbelastung beim Laufen. Um aber klarzustellen: ich laufe sehr gern und werde das auch in Zukunft tun!! Darüber könnte ich jetzt ewig schreiben…. Hier aber nun der Bericht über meinen ersten Triathlon (29.08.20.10):

Die Vorbereitung war gut, wenn auch nicht perfekt. Um genau zu sein war ich fürs Laufen sehr gut vorbereitet und für die anderen beiden Disziplinen ging es so. Beispielswiese bin ich in den vier Wochen vor dem Triathlon keine 67 km Fahrrad gefahren und war nur 2,05 Kilometer schwimmen. Aber gut. Das mir das Schwimmen das Genick brechen wird war ja vorher schon klar. Trotz Beitritt in einen Schwimmverein im Januar und doch regelmäßiger Teilnahme habe ich den Dreh einfach noch nicht raus. Schwimmen ist ja fast nur Technik und die beherrsche ich einfach nicht! Vorm Radfahren hatte ich dennoch keine Angst, weil ich ja wusste das ich beintechnisch gut drauf bin….
Mein persönliches Ziel war es ohne harten Killerkrampf ausm Wasser kommen und dann das Feld von hinten aufrollen. Die Zeit konnte ich nur sehr schwer einschätzen und daher dachte ich so an drei Stunden. Das wäre super. Die letzten Vorbereitungen bestanden darin noch Energyriegel zu kaufen. Da ich mich damit noch nie beschäftigt hatte musste ich mich da erst mal reinlesen. In der Woche vor dem Triathlon habe ich dann bei Kaufland welche gekauft und online welche bestellt. Mehr dazu später…

Sonntag ging es dann um kurz nach halb sieben los. Schon am Vorabend verstaute ich mein Fahrrad und die notwendigsten Utensilien (naja fast alle) im Auto. Die Straßen waren so leer, dass wir sehr schnell vor Ort waren. Selbst auf der Autobahn hatte eigentlich jeder ein Fahrrad im oder auf dem Auto und hatte wahrscheinlich das gleiche Ziel wie wir. Sehr lustig. Angekommen stieg ich an der Hauptstraße aus und S.b.k.v.S. fuhr das Auto auf dem 5 Kilometer weit entfernten Parkplatz. Ich holte meine Unterlagen ab. Dies geschah dank perfekter Organisation schnell und unkompliziert. Ich machte mich dann also auf den Weg zum Auto und kam dann auch iiiiiiiiiiirgendwann an. Schnell alles wichtige geschnappt und den laaaaaangen Weg zurück Richtung Wechselzone. Dort angekommen habe ich dann meine Wechselzone vorbereitet. Fahrrad ordentlich hingestellt, Laufschuhe raus, Fahrradschuhe raus, Laufsachen und Radsachen in der richitigen Reihenfolge aufgehangen, Ernergyriegel in Fahrradtasche verstaut, Neopren ausgepackt, Wasserschüssel fürs Wasserbad hingestellt, Schwimmbrille rausgesucht…. Dann noch mal schnell mit S.b.k.v.S. und meinen Eltern getroffen, bevor es zur Wettkampfbesprechung ging. Man sind die hier alle trainiert und was für tolle Räder die alle haben dachte ich mir so die ganze Zeit. Da war schon ein ordentlicher Unterschied zu mir zu erkennen. Aber es war eben auch eine offizielle der Deutschen Triathlon Union, wo es eben auch Punkte für die Jahreswertung der Mitglieder geht. Dann schnell den Neopren angezogen und ab zum Wasser. Gestartet wurde bei der olympischen Distanz in drei Wellen. Ich war natürlich – völlig zurecht – in der letzten Welle eingeteilt. So hatte ich noch ein wenig Zeit mit meinen Liebesten zu sprechen und mit der Badekappe zu kämpfen. Was nen Biest….

Dann ging es aber auch schon los. Ab ins kalte Nass! Am Anfang schwommen recht viele Algen im See. Die wurden dafür weniger und mein Herzschlag immer schneller. Die 1500 Meter wollten nie enden. Ich kämpfte und kämpfte und nur zu gern hätte ich meinen Schweimmlinie mal aus der Luft gesehen. Ich habe bestimmt über 2000 Meter absolviert. Mal war das nächste „Hinderniss“ links, dann wieder rechts. Dann war die Brille beschlagen und es war gar nicht mehr sichtbar…. Was auch noch sehr schön und unterhaltsam war, waren zwei Sportler hinter mir, die sich die ganze Zeit unterhalten haben. Daraus schließe ich, dass den Brustschwimmstil ausgewählt hatten. Am Ende kam es wie es dann kommen musste, die Beiden haben mich überholt. Laut offizieller Zeit war 51 Minuten unterwegs. Irgenfwie komme ich mit den zeiten aber nicht so recht klar, wann dann welche Wechselzone mit dabei ist. Laut Augenzeuge bin ich nicht als Letzter ausm Wasser raus. Laut Liste schon. Komisch!! Zum Ende hin hatte ich dann erste Anzeichen von Krämpfe und als ich aus dem Wasser rausgelaufen bin, war ich mir nicht so sicher ob ich auftreten kann oder nicht. Aber dank der Unterstützung meiner Supporter – vielen lieben Dank an euch – rannte ich dann doch Richtung Wechselzone los. Dort angekommen hieß es Radklamotten anziehen. Zwischenzeitlich war die Sonne vom Regen verdrängt worden und alles war nass und stand unter Wasser. Ich bin ja aber clever und hatte meine Sachen mit einer Mülltüte abgedeckt. Naja, alles bis auf meine Shuhe!! (Anm. d. Red.: Was nen Idiot!!). Neopren aus, Bocer, Radhose, Brustgurt, Radtrikot Helm, Socken, Radschuhe an und schnelle richitung Wechselzonenausgang. Nun hierß es mal schnell 40 Kilometer radeln. Ich hatte von einem 30er Schnitt geträumt, war mir aber nicht sicher ob ich das die ganze Zeit durchhalten kann. Bei starkem Regen und gefühlten 4°C ging es auf die Reise. Von Anfang an lief es richtig gut. Die erste von drei Runden bin ich – trotz langsamen Start – mit einem Durchschnitt von 31,8 km/h gefahren. Die zweite Runde hatte ich einen Durschnitt von 31,7 km/h. Zum Anfang der dritten Runden wurde meine Beine doch deutlich schwerer und versucht noch einen Rigel zu essen. Versuchte trifft es auch ganz gut. Irgendiwe fehlte mir die Kraft zum Kauen. Es hat sicherlich she lustig ausgesehen aber ich konnte einfach nicht richitg kauen. Sicherlich nicht nur wegen der Kraft sondern auch wegen der Kälte. So lutschte ich den Powerriegel mehr oder weniger und nahm alle Kraft zusammen. Ca. 2 Kilometer wurde ich von meinem Vati begleitet. DANKE!! Ich kämpfte mich durch und gelegentlich überholte ich mal jemanden. Das gibt Kraft!! Anderseits fährt man teilweise schon 37 km/h auf gerade Strecke und wird dann von jemanden in so einen Affentempo überholt. Wahnsinn!! Absoluten Respekt vor den Athleten!! Nach drei Runden und – laut GPS – nicht ganz 40 Kilometer sondern nur 38,38 Kilometern war ich dann völlig durchnässt wieder in der Wechselzone.




Nun hieß es wieder Sachen aus und Laufhose, Lauftrikot, Laufmütze und Laufschuhe an. Beim Versuch mich nach den Sachen zu bücken merkte ich sofort ein Ziehen in der linken Arschbacke. Ich denke, dass das der Preis für die tolle Radfahrzeit war. Offiziell war ich 01:20 unterwegs. Meine Messung ergab 01:14:04 und einen Gesamtdurschnitt von 31,1. Für mich absolut geil!! Beim Versuch in meine Laufschuhe zu kommen, merkte ich, dass meine Füße total gefroren waren und dadurch taub. So rannte ich dann auch die ersten paar Kilometer. Was nen scheiss Gefühl! Gelaufen wurden 1x vier Kilometer und 2x drei Kilometer. Das Streckenprofil sah wie folgt aus:


Irgendwie ging es die ganze Zeit rauf oder runter. Zwischendurch dann richtig hoch und danach direkt richtig runter. Die ersten Kilometer liefen nicht so rund wie ich mir das gewünscht hatte. Ich wollte über 12 km/h laufen, was mir letztendlich auch gelang. Ich überholte noch die ein oder anderen und konnte auch noch zwei Teilnehmer motivieren noch bis ins Ziel zu kämpfen. Nach 48 Minuten (offiziell und meine Messung) war ich dann nach 9,78 Kilometer im Ziel. Und das Beste dabei war noch, dass ich mich richtig gut fühlte. Das Laufen hat mir gut getan und ich war körperlich wie auch vom Kopf her gut drauf. Ich ging an den Verpflegungständen nur vorbei um meinen persönlichen Erolg mit S.b.k.v.S. und meinem Vati zu genießen. Toller Moment!! Man was war ich froh…. Nach einer heißen Dusche vor Ort war ich dann auch bereit den wiiiiiiiiiirklcih weiten Weg zum Auto anzutreten….

Vielen Dank an S.b.k.v.S., Mutti und Vati für den Support. Es hilft immer so dermaßen!!

Zeiten:


offiziell Messung
meine Messung
Platzierung (von 323)
Schwimmen
0:51:00(322)
-
322
Radfahren
01:20:29(239)
01:14:04
239
Laufen
00:48:09(134)
00:48:12
134
Gesamt
02:59:38
-
-

Fazit: Für mich eine gelungene Veranstaltung mit viel Verbesserungspotenzial. Ich hoffe, dass das nicht mein letzter Triathlon ist!!

4 Kommentare:

  1. Danke für den ausführlichen Bericht - klingt wirklich spannend & nach einem gelungenen Triathlon :)

    AntwortenLöschen
  2. wahnsinn...da bekommt man ja schon vom lesen muskelkater.

    respekt!!!

    AntwortenLöschen
  3. Von deinem Kampf mit dem Energy-Riegel hast du mir ja gar nichts erzählt!! :-)

    Ich finde, du sahst (nach dem Schwimmen) die ganze Zeit sehr fit aus!! Krämpfe und Kälte hat man dir jedenfalls nicht angesehen.

    AntwortenLöschen
  4. hahaha musste ein paar mal gut ablachen :D
    bist du denn die ganze distanz gekrault oder wie :o oder rücken? naja, ich wäre jedenfalls dann 324. geworden ;D respekt!

    AntwortenLöschen